: Während viele Festzelte auf der Wiesn 2025 erst langsam auf mobile Kartenlesegeräte umstellen, ist ein Zelt der Entwicklung bereits weit voraus: In der „Münchner Stubn“ heißt es dieses Jahr: Bargeld - nein danke! Man kann ausschließlich mit Karte, Handy oder Smartwatch bezahlt werden. Bargeld wird nicht mehr akzeptiert – weder für das Hendl noch für die Maß Bier.
Die Wirte Kathrin Wickenhäuser-Egger und Alexander Egger stehen hinter dem Schritt. In ihrem Wirtshaus am Hauptbahnhof setzen Sie schon seit Pfingsten vollständig auf bargeldlose Bezahlung und die Erfahrungen seien durchweg positiv. Auch auf dem Oktoberfest sehen sie keine Alternative mehr zur digitalen Kasse.
Die Gründe für den Wandel liegen auf der Hand: Der Anteil an Bargeldzahlungen sei in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen – nicht nur bei internationalen Gästen, sondern auch bei der einheimischen Kundschaft. Vor allem durch die Möglichkeit, mit dem Handy oder der Uhr zu bezahlen, habe sich das Verhalten der Besucher verändert. Bargeld sei schlicht nicht mehr zeitgemäß.
Für die Wirtsleute ergeben sich durch den Schritt zahlreiche Vorteile: Kein Wechselgeld, keine Tresore, keine Einzahlungsautomaten für das Personal – und keine Sorgen mehr um Falschgeld oder Rechenfehler beim Herausgeben. Auch die Abrechnung laufe durchgehend schneller und effizienter. Die technische Ausstattung ist entsprechend angepasst: Alle Bedienungen sind mit mobilen Kartenlesegeräten ausgerüstet.
Und was ist mit dem Trinkgeld? Auch das sei kein Problem, sagen die Betreiber. Es könne entweder mit Karte hinzugefügt oder weiterhin in bar übergeben werden. Eine vollständige Abschaffung von Münzen und Scheinen im Zelt bedeute also nicht das Ende der Wertschätzung für guten Service.
Trotz vereinzelter Nachfragen oder irritierter Blicke sei die Akzeptanz hoch – was nicht zuletzt an der klaren Kommunikation liege: Bereits am Eingang, auf der Speisekarte und durch das Personal wird auf die bargeldlose Regelung hingewiesen.
Technische Ausfälle sieht Wirtin Wickenhäuser-Egger gelassen. Sollte es wirklich einmal zu einem Systemausfall kommen, würde wohl das gesamte Kassensystem betroffen sein – nicht nur das Kartenlesegerät. „Niemand würde heute noch aus Angst vor Störungen auf Schnurtelefone oder Briefpost umsteigen“, lautet ihre Haltung.
Während andere Zelte wie das Armbrustschützenzelt die Kartenzahlung erst testweise einführen, geht die „Münchner Stubn“ konsequent voran – und setzt damit ein Zeichen für eine digitalere, effizientere Wiesn. Für die Wirtsleute ist klar: Die Zukunft ist bargeldlos.
-fn