Die Aicher Amublanz Union hat für dieses Jahr einiges an Technik im Gepäck beziehungsweise hinter dem Behördenhof bereit gestellt. Das mobile CT kam bereits kurz nach Wiesn-Beginn bei einem französischen Gast mit Kopfverletzung zum Einsatz. Die erste "Bierleiche" war dann eine 20-jährige Nürnbergerin, die um 14.07 Uhr in die Sanitätsstation eingeliefert wurde.
: Die Bilanz der Aicher Ambulanz Union für den ersten Wiesn-Tag fällt gemischt aus. Zum einen hat sich das erst kurz vor Beginn des Oktoberfests bereit gestellte CT-Gerät bereits bewährt, zum anderen kam es leider auch zu einem ersten tätlichen Angriff auf das medizinische Personal durch einen alkoholisierten Patienten.
besichtigt das mobile CT
hinter dem Behördenhof
(Foto: Aicher Ambulanz Union)
Das Gerät dient vor allem dazu, den Verdacht auf eventuelle innere Blutungen abzuklären, ist aber auch bei Knochenbrüchen hilfreich für die Doagnose. Ein weiterer Einsatzfall ist der Verdacht auf einen Schlaganfall, bei dem es auf eine schnelle, zielgerichtete Behandlung ankommt. Markus Söder, Ministerpräsident von Bayern, hatte sich das Gerät noch vor dem Anstich von Dr. Philip Kampmann, dem Chefarzt der Aicher Ambulanz Union, zeigen und die Einsatzmöglichkeiten erklären lassen.
Manches Jahr war die erste schwer alkoholisierte Person schon vor Anstich eingeliefert worden. DIeses Jahr dauerte es bis kurz nach 14 Uhr. Der erste Patient mit Alkoholintoxitation, wie der Fachbegriff heißt, war eine 20-jährige Nürnbergerin, kurz nach halb 3 kam dann der erste männliche Patient - ein gerade 16-jähriger Münchner.
Ein kurioser, wenn auch für die Diagnostik komplizierterer Patient kam kurz nach 17 Uhr in die Sanitätsstation: Ein südländischer Festbesucher- Ende 40 - war in eine Rauferei geraten und mit blutender Nase und Blutflecken zur Behandlung erschienen. Ihm fehlten zwei Schneidezähne. Da er sich zum einen weigerte, den Mund zu öffnen und zudem durch die Alkoholisierung nur eingeschränkt sprechfähig bzw. zu verstehen war, hatten die Ärzte Schwierigkeiten heraus zu bekommen, ob die Zähne schon vor der Rauferei gefehlt hatten - auch eine Röntgenaufnahme konnte die Frage nicht klären. Direkte Fragen nach Begleitpersonen, Kontaktadresse oder Wohnort beantwortete er nur mit "Layla".
Ein abendlicher Patient schaffte es neben der Statistik der Sanitätsstation gleich auch noch in die der Polizei (siehe Polizeibericht vom 17.09.2022). Der junge Amerikaner befand sich im Ruherauhm der Sanitätsstation zum ausnüchtern unter Beobachtung und griff ohne Vorwarnung zwei Sanitäter*innen mit Fäusten an und fügte ihnen Kopfverletzungen zu.
Insgesamt wurden 311 Patienten behandelt (2018: 558), die Tragenstaffeln rückten zu 174 Einsätzen aus (2019: 208) und es mussten 43 Wunden chirurgisch versorgt werden.
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